Bittertropfen Oxymel

Informationen über Bittertropfen und Sauerhonig

Was sind Bittertropfen ?​​

Das Leben ist nicht immer nur süß – und das ist gut so! Pflanzen wie Löwenzahn, Radicchio oder Kurkuma enthalten Bitterstoffe, die knackigen Salaten und exotischen Speisen ihren besonderen Geschmack verleihen. Bittere Pflanzen sind zusätzlich auch Grundlage für die Herstellung von Bittertropfen. Normalerweise handelt es sich bei Bittertropfen um Tinkturen. Deren Hauptbestandteil ist Alkohol, der mit Pflanzenbestandteilen gemischt wird. Leider ist der Alkoholgehalt meist sogar hoch, er liegt oft zwischen 55 und 70%. Wer sich jetzt ein Glas Enzian oder Blutwurz vorstellt, liegt gar nicht so verkehrt. Wobei viele typische Magenbitter aus einer angeblich geheimen Vielzahl von über 100 Inhaltsstoffen bestehen, aus Kräutern, Gewürzen, Rinden, Wurzeln und Blättern. Wer unter Nahrungsmittelunverträglichkeiten leidet, hält sich von solchen geheimnisvollen Getränken besser fern.
Der Genuss von Magenbitter ist vor allem nach dem Essen beliebt wegen seiner durchwärmenden und verdauungsfördernden Wirkung. Und es spricht ja (bei den meisten Menschen) auch nichts gegen einen gemütlichen Kräuterschnaps auf der Berghütte! Aber es gibt nicht-alkoholische Alternativen, die man bevorzugen sollte, wenn es um die eigene Vitalität und um einen gesunden Stoffwechsel geht. Noch wichtiger ist es, wenn Kinder durch Bittertropfen gestärkt werden sollen!.

Oxymele als Bittertropfen

Wir empfehlen so genannte Oxymele als nicht-alkoholische Bittertropfen. Ein Oxymel ist ein natürliches Produkt, das sich aus Apfelessig, Honig und ausgewählten Kräutern oder Wurzeln zusammensetzt. Eine andere Bezeichnung für Oxymel ist Sauerhonig. Was in Magenbitter die bittere, verdauungsfördernde Wirkung verspricht, kann auch zum Bestandteil eines Oxymels werden. Wir empfehlen jedoch, sich bei den Zutaten auf wenige zueinander passende natürliche Inhaltstoffe zu beschränken. Erfahrungsgemäß harmoniert Löwenzahn sehr gut mit Bibernelle, Engelwurz (Angelika) und der Großen Klette. Auch Kurkuma passt in dieses Oxymel.

Nicht jedes Oxymel muss bitter sein, es gibt das gesunde Essig-Honig-Getränk auch in zahllosen anderen Geschmacksrichtungen. Aber die Kombination mit Bitterstoffen passt wunderbar zur Säure des Essigs und zur Süße des Honigs.

Alle Oxymel-Bestandteile sollten gute Bio-Qualität haben oder aus Wildsammlungen stammen.

Pflanzen mit Bitterstoffen

Bitterstoffe sind sekundäre Pflanzenstoffe, die unseren Geschmacksknospen an der Zunge die Information „bitter“ melden. Für die Pflanzen ist es ein Vorteil, Bitterstoffe zu enthalten, weil sie mit dem bitteren Geschmackseindruck ihre Fressfeinde abschrecken. Bitterstoffe als Schutz – eine ungewohnte Sichtweise.

Und der Mensch? Kräuter und Rohkost mit bitter schmeckenden Blättern gehören seit Ewigkeiten zu unseren Speiseplänen. Gerade Kräuter gelten als wertvolle Zutaten, die den Stoffwechsel unterstützen und innere Organe wie die Leber stärken können. Leider gibt es in der modernen Landwirtschaft die Tendenz, Bitterstoffe aus vielen Gemüsesorten herauszuzüchten. Aber es lohnt sich, nach einem guten Bio-Betrieb zu suchen, der sich auf den Anbau hochwertiger alter Kräutersorten spezialisiert hat. Wer Oxymele herstellt, greift vernünftigerweise zu solchen Kräutern, die einen hohen Gehalt an Bitterstoffen besitzen, weil sie unter natürlichen Bedingungen gewachsen sind.

Was schmeckt bitter ?

Chicorée, Radicchio und Artischocke sind einige der Gemüse, die für ihren bitteren Geschmack bekannt sind. Die meisten Küchenkräuter enthalten ebenfalls Bitterstoffe, etwa Pfefferminze, Beifuß oder Rucola. Aus sehr vielen dieser Pflanzen lassen sich Bittertropfen herstellen!

Andere bittere Kräuter findet man in Nordeuropa seltener auf dem Speiseplan, sie gelten bei uns immer noch als Unkraut. In diese Kategorie gehören zum Beispiel Löwenzahn, Bibernelle, Engelwurz (Angelika) oder die große Klette. Die Löwenzahnwurzeln sind gut geeignet für die Herstellung von Bittertropfen, während die Blätter einen leckeren Salat ergeben. Zusammen mit Radieschen und Apfel oder mit Pilzen und Tomaten eine wunderbar gesunde Mahlzeit!

Was bringen Bittertropfen?

Klare Antwort: Das kommt darauf an – auf die Inhaltstoffe nämlich! Bitter schmecken ja so unterschiedliche Nahrungsmittel wie Grapefruit oder Galgant, Enzian oder Eibisch. Ein bitterer Geschmack scheint sich auf verschiedene Abläufe im Körper auszuwirken, wie eine aktuelle Übersicht zusammenfasst. Die Autoren weisen zwar darauf hin, dass weitere Studien Sinn machen. Eine Aussage kann man trotzdem so allgemein stehen lassen: Bittertropfen scheinen den Heißhunger auf Süßes zu stoppen.

Wir wissen längst, dass der Zuckerkonsum fast zur Sucht werden kann. Dafür gibt es nachvollziehbare Gründe: Zucker gelangt schnell in die Blutbahn, wo er den Blutzuckerspiegel steigen und sofort wieder abfallen lässt. Jetzt meldet der Körper, dass Zucker fehlt – und sofort steigt der Appetit oder auch Heißhunger auf Süßes.

Bittertropfen können diesen negativen Kreislauf unterbrechen. Bitterstoffe erinnern die Zunge quasi daran, dass es neben Süße auch noch andere Geschmacksempfindungen gibt. Geschmackswahrnehmungen ändern sich mit dem Essen: Nach dem Bonbon schmeckt die Tomate bitter, nach den Bittertropfen schmeckt sie süß.

Das berichten auch frisch gebackene Nichtraucher, die nicht zunehmen wollen. Wer nicht mehr rauchen will, greift stattdessen bekanntlich oft zu einem Bonbon oder Schokolade. Das ist natürlich besser als die Zigarette, macht aber leider dick.

Den bitteren Geschmack lieben

Ganz wichtig ist auch die eigene Überzeugung zu Bittertropfen. Ist bitterer Geschmack wirklich etwas Unangenehmes? Was schmeckt bitter und trotzdem gut? Ein Bier ohne Bitterstoffe schmeckt schal, ein Espresso muss nicht nur süß sein, sondern auch bitter.

Wer mit dem Rauchen aufhören möchte, könnte den Geschmack von Bittertropfen vielleicht sogar als Ersatz für den bitteren Rauch der Zigarette begreifen. Eine bittere kleine Auszeit! Zu den Tropfen darf man allerdings mit dem guten Gefühl greifen, seiner Gesundheit, der schlanken Figur und der Haut etwas Gutes getan zu haben. Bittere Wellness?!

Auch Ritter hatten mal Magenschmerzen..

Im Mittelalter gab es nicht nur Klostergärten, sondern auch die Bewohner von Burgen pflanzten ihre eigenen Kräutergärten an. Im Fall einer Belagerung war es schließlich wichtig, Beschwerden ohne fremde Hilfe innerhalb der Burgmauern behandeln zu können. Der Wermut (Artemisia absinthium) wurde vorsorglich angepflanzt, weil er gegen Magen- und Darmerkrankungen helfen sollte. Die Pflanze sät sich selbst aus und gilt als Gartenflüchtling. Kein Wunder also, wenn man heute noch in der Nähe von Burgen und Klöstern verwilderten Wermut findet.

Der Wermut ist eine der vielen alten Gewürz- und Heilpflanzen, die bei uns ein wenig in Vergessenheit geraten sind. Die Pflanze stammt ursprünglich aus dem östlichen Mittelmeer. Ihr wichtigster Inhaltsstoff ist Absinthin, der als Bitterstoff für den bitteren Geschmack von Wermut sorgt. Angeblich waren schon die Kelten von den heilenden Wirkungen des Wermuts überzeugt. Vor Jahrhunderten wurde Wermut auch häufig zur Abwehr von Ungeziefer empfohlen: Kakerlaken, Mücken oder Mäuse sollen sich durch dieses Kraut vertreiben lassen. Selbst zur Bekämpfung von so genannten Hexen oder bösen Geistern nahm man Wermut.

Sind bittere Nahrungsmittel wichtig?

Die Medizin, die vor 2.000 Jahren angewandt wurde, war meistens bitter – sowohl in der Traditionellen Chinesischen Medizin als auch in der indischen Ayurveda-Tradition. Und nicht nur in fernen Ländern galten Bitterstoffe als heilsam, auch die Klostermedizin um Hildegard von Bingen sah bittere Kräuter als besonders wichtig an.

Bitterstoffe, die auch als Amara bezeichnet werden, sollten stärkend wirken und im Idealfall Krankheiten verhindern oder heilen. Natürlich wissen wir nicht, wie viele Kranke in Wirklichkeit an oder mit der bitteren Arznei gestorben sind. Aber man weiß heute, dass der bittere Geschmack nicht nur auf der Zunge eine geschmackliche Wirkung ausübt. Auch in anderen Körperregionen und sogar in Krebszellen gibt es Bitterrezeptoren!

Bitterstoffe, die aus Wurzeln, Blättern oder Früchten von Bitterkräutern stammen, regen die Drüsen der Verdauungsorgane an. Daneben findet man auch oft Scharfstoffe, die die Darmtätigkeit unterstützen oder Gerbstoffe, die für ein Zusammenziehen von Schleimhäuten sorgen. Die Kombination verschiedener Bitterkräuter könnte Menschen also auf mehreren Ebenen gut tun, wenn sie fette, schwere Mahlzeiten zu sich nehmen und wenig Bewegung haben.

Bittertropfen ohne Alkohol!

Wer Bittertropfen kauft, bekommt meistens eine Tinktur, die vor allem aus Alkohol besteht, der mit Pflanzenbestandteilen gemischt wird. Allerdings kann der Alkoholgehalt ziemlich hoch sein, weshalb es gute Gründe gibt, auf diese Art von Bittertropfen zu verzichten. Schwangere und Kinder sollten besser auf Bittertropfen verzichten. Eine Alternative ohne Alkohol sind so genannte Oxymele, die aus Apfelessig, Honig und ausgewählten Kräutern oder Wurzeln bestehen. Manche Oxymele schmecken in erster Linie würzig, andere fruchtig oder bitter. Die bitteren Bestandteile eines Magenbitters mit ihrer verdauungsfördernden Wirkung können auch als Oxymels genossen werden. Ganz ohne Alkohol! Und Kenner finden, dass die Kombination mit Bitterstoffen ganz wunderbar mit der Säure des Essigs und der Süße des Honigs harmoniert.

Typische Zutaten eines Bittertropfen-Oxymels sind neben Essig und Honig zum Beispiel Bibernelle, Löwenzahnkraut mit Wurzel, Große Klette, Kurkuma, Galgant, Tausendgüldenkraut und Wermut.